The Last of Us Part 1 im Test: Die Ruinen der Existenz

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Das postapokalyptische Action-Adventure The Last of Us Part 1 ist auch 2024 noch ein überwältigendes Spielerlebnis. Eine enorm gut gestaltete Spielwelt dient als Kulisse für eine packende Geschichte, in deren Verlauf ihr zwei sehr verschiedene Menschen durch die Ruinen unserer Welt begleitet. Und in unserem Test zum Spiel zeigt sich, dass es gerade diese beiden Menschen sind, die The Last of Us Part 1 zu dem machen, was es ist. Nämlich zu einem der wichtigsten Videospiele aller Zeiten.

Titelbild zum Test zu The Last of Us Part 1, es ist eine nächtliche Szene in einer verlassenen Großstadt zu sehen.

Foto: Naughty Dog/Sony Interactive Entertainment

Ich gebe zu, ich bin ein bisschen spät bei der Party erschienen. Es ist Januar 2024 und das Original von The Last of Us ist bereits im Jahr 2013 für Sonys PlayStation 3 erschienen. Auf den PC hat es das Spiel als Remake unter dem Titel The Last of Us Part 1 Anfang 2023 geschafft. Die PC-Portierung hatte zu Beginn aber mit großen technischen Problemen zu kämpfen. Mangels einer PlayStation und nur verhaltener Lust, ein technisch nicht einwandfreies Spiel zu spielen, wage ich mich also erst jetzt an einen Test zu The Last of Us Part 1. Und potz Blitz, das Spiel liefert ab, wie ich es niemals erwartet hätte. Wenn auch ihr mit dem Spielen von The Last of Us Part 1 bisher gezögert habt, könnt ihr nun in unserem Test lesen, warum es sich inzwischen vielleicht doch lohnen könnte, einen Blick auf das Spiel zu werfen.

Inhalt

Vorwort zur Technik von The Last of Us Part 1

Der Release Anfang 2023 war von großen technischen Problemen überschattet, die für viel schlechte Presse gesorgt haben. Doch in diesem knappen Jahr ist offenbar viel passiert und das Spiel ist heute in einem anderen Zustand.

Um es kurz zu machen: In unserem Test hat das Spiel keinerlei Schwierigkeiten verursacht. Wir konnten keine Bugs, keine Abstürze, keine Ruckler und kein Garnichts beobachten. Den oft bemängelten Punkt, dass die Shader-Kompilierung beim ersten Start des Spiels so lange dauern würde, konnten wir im Test nicht bestätigen. Die Kompilierung auf den beiden (zugegebenermaßen recht potenten) Testsystemen dauerte weniger als 15 Minuten und fand nur ein einziges Mal statt.

In 1080p ist ein Spielen mit einer RTX 3070 (mobile) in maximaler Detailstufe noch möglich, aber nicht mehr 100% flüssig. Unsere RTX 4090 schafft das Spiel in 2160p in maximaler Detailstufe konstant auf mehr als 60 FPS, das Spiel sieht stellenweise atemberaubend aus.

Das Speichersystem arbeitet vollkommen zuverlässig, die Ladezeiten sind absolut in Ordnung. In dem Zustand, in dem sich die Technik von The Last of Us Part 1 uns also Anfang 2024 zeigt, ist das Spiel eine Augenweide und ohne Kompromisse empfehlenswert.

Übrigens: Das Spiel enthält in der vorliegenden Version auch den DLC Left Behind. Unser Test bezieht sich auf das Gesamtpaket.

Die Geschichte von The Last of Us Part 1

Auf dem Papier liest sich die Geschichte von The Last of Us Part 1 wie die x-tausendste Variante der bekannten Zombie-Apokalypse-Formel. Schauplatz USA, verschiedene Menschengruppierungen leben auf unterschiedliche Art und Weise in den Ruinen der Welt, wie wir sie heute kennen. Die Menschen sammeln Überreste an Lebensmitteln, Rohstoffen und Waffen. Verschiedene Gesellschaftsmodelle entwickeln sich. Die Menschen sind verbittert, hoffnungslos und gehen recht wüst miteinander um. Anders als in anderen Zombie-Apokalypsen ist nicht ein Virus die Ursache, sondern ein Pilz. Die Zombies sind auch nicht alle gleich, sondern werden zwischen Runnern, Stalkern, Clickern und Bloatern unterschieden, also Lebensformen in unterschiedlichen Stadien des Pilzbefalls.

Wie in anderen Zombie-Apokalypsen auch, wird der Pilz durch den Biss eines Erkrankten übertragen. Zusätzlich verbreitet sich der Pilz aber auch durch die Luft. Und zwar mithilfe von Sporen. Wie wir im Test sehen werden, sorgen genau diese kleinen Variationen der üblichen Zombie-Formel für interessante spielerische Mechanismen. Darüber hinaus hört sich The Last of Us Part 1 zunächst aber wie ein relativ generisches Zombie-Märchen an.

Einzigartige Figuren

Doch weit gefehlt! Denn andere Zombie-Märchen haben als Hauptfiguren nicht Ellie und Joel. Und andere Zombie-Märchen lassen die verschiedenen Elemente der Welt nicht derart perfekt ineinandergreifen, sodass sie zusammen mit dem einfachen, aber perfekt auf den Punkt getroffenen Writing eine in hohem Maße fesselnde Wirkung erzielen.

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Foto: Naughty Dog/Sony Interactive Entertainment

The Last of Us Part 1 gelingt es dabei immer wieder, extrem intensive Momente zu erzeugen. Und zwar nicht nur spannende und unheimliche Horror-Momente, sondern auch wunderschöne und gefühlvolle Momente, die zu den eindringlichsten Szenen der Videospielgeschichte zählen.

Zunächst übernehmt ihr die Rolle von Joel. In einem Prolog wird das Leben des bärtigen Mannes vor und während der Apokalypse erzählt. Das Spiel fackelt nicht lange und konfrontiert euch mit einem erschütternden Schicksalsschlag, der Joel zu dem macht, der er im weiteren Spielverlauf ist. Was uns The Last of Us Part 1 in den ersten 20 Minuten vorsetzt, ist so ergreifend, dass wir mit offenen Mündern auf den Bildschirm starren.

Soldaten und Rebellen

Nach dem Prolog landen wir in der Zeit, einige Jahre nach der Apokalypse, in der das Spiel hauptsächlich stattfindet. Joel wohnt in den Ruinen Bostons. Das Militär hält die Stadt unter strengen Regeln, die verarmten Menschen leben von Schmuggel in beengter Trostlosigkeit. Einen gesellschaftlichen Gegenentwurf bietet die Rebellengruppe Fireflies, von denen Joel unter drastischen Umständen den Auftrag erhält, ein Mädchen zu einem weit entfernten Labor zu bringen. In Aussicht steht die Rettung der Menschheit, Joel begibt sich widerwillig auf die lange und gefährliche Reise.

The Last of Us Part 1 ist ein düsterer Roadtrip, die Geschichte zweier Menschen, die gezwungen werden, unter widrigsten Umständen miteinander auszukommen. Auf diesem Weg durchlaufen sie Abgründe der menschlichen Existenz und – viel wichtiger noch – erleben, was das Leben so wunderbar macht. Und obwohl sich viele Aspekte des Spiels aufzählen lassen, die wirklich gut und großartig sind, so ist es am Ende das Zusammenspiel von Joel und Ellie, die The Last of Us Part 1 zu dem Ausnahmespiel macht, das es ist.

Roadtrip

Fast ein Jahr lang begleiten wir Ellie und Joel auf ihrer Reise, aus dem Sommer wird der Herbst und aus dem Herbst wird der Winter. Dann wird es wieder Frühling und wir erleben nicht nur den Wechsel der Jahreszeiten, sondern auch, was sich grundlegend ändert in der Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren. Wir erleben wunderbar gezeichnete Momente von Verantwortung, Mut und Verzweiflung. Und wir können uns vollkommen sicher sein, diese Geschichte werden wir nie wieder vergessen.

Speziell für erwachsene Spieler ist The Last of Us Part 1 sehr gut geeignet. Die Handlung wird mit dem nötigen Gewicht erzählt, moralische Entscheidungen der Figuren sind intensiv und nachvollziehbar gezeichnet, regen zum Nachdenken an. Mit unserer Zeit geht das Spiel sehr respektvoll um. Sinnloses Sammeln und Craften findet nicht übermäßig statt. Kommen wir nicht weiter, wird uns nach einer gewissen Zeit ein Ratschlag gegeben. Insgesamt ist das Maß, in dem uns das Spiel an den richtigen Stellen an die Hand nimmt, sehr gut gelungen. Einzig der Hinweis, welcher Knopf in welchem Moment gedrückt werden soll, nervt manchmal. Da kommt man sich immer wie ein Roboter vor, der einfach nur Knöpfe drückt.

Das Spielprinzip

The Last of Us Part 1 ist ein klassisches Action-Adventure mit Stealth-, Horror- und Survival-Elementen. Ihr steuert Joel (und später auch Ellie) in Third-Person-Perspektive durch die Spielwelt. Dabei könnt ihr Waffen finden und Material sammeln, um diese Waffen zu verbessern, um Heilmittel herzustellen oder um explosives Material zu basteln. Außerdem könnt ihr bestimmte Gegenstände finden, die zum Weiterkommen notwendig sind, oder die einfach als Errungenschaft dienen.

Die Bandbreite an Gegnertypen ist recht überschaubar. Vereinfacht gesagt: Menschen und Zombies. Die Menschen gehören zu feindlichen Banden, zum Militär oder zu anderen Gruppierungen. Die Zombies sind, ähem ja… Zombies.

Hier punktet das Spiel im Test aber im Vergleich zu anderen Zombie-Erzählungen. Denn da es vier unterschiedliche Stadien des Pilzbefalls gibt, gibt es auch verschiedene Arten, wie sich die Zombies entsprechend verhalten. So gibt es das erste Stadium, in dem die Menschen zu Runnern werden. Diese Zombies können schnell rennen, noch ganz gut sehen, sind aber nicht so stark. Dann gibt es die Stalker, die nicht mehr so gut sehen, dafür aber besser hören. Und es gibt die Clicker, die blind sind, aber sehr gut hören können. Insbesondere die Clicker sind gefährlicher, da sie nicht mehr im Faustkampf besiegt werden können. Und es gibt die Bloater, die riesengroß und sehr stark sind. Das sorgt dafür, dass wir unser taktisches Vorgehen immer wieder überdenken und anpassen müssen.

Auf der Reise

The Last of Us Part 1 ist größtenteils sehr linear, was mir als erwachsener Spieler zunehmend gut gefällt, weil ich in Open Worlds schnell die Geduld verliere und sie sich wie Arbeit anfühlen. Wenn wir die Welt des Spiels erkunden, werden wir subtil Gänge entlanggeführt, Treppen hinauf und hinunter, durch Tunnelsysteme geleitet und über Dächer manövriert.

Während wir durch die Spielwelt wandern, reiten und schwimmen, lauschen wir den Unterhaltungen von Ellie und Joel, erfahren mehr über ihren Charakter, ihre Vergangenheit und was mit der Welt geschehen ist. Häufig können wir uns aussuchen, ob wir uns eher in Shooter-Manier durch die Gegner kämpfen, oder ob wir uns sorgfältig geduckt hinter allen möglichen Deckungen an ihnen vorbeischleichen. Ab und zu hilft auch ein beherzter Sprint an den Gegnern vorbei.

Das Ganze ist richtig gut inszeniert und profitiert enorm von der äußerst gut gestalteten Welt, die grafisch in der PC-Version auch richtig was her macht.

Die Präsentation von The Last of Us Part 1

Grafisch und tonal ist The Last of Us Part 1 nahe an der Perfektion. Nicht nur technisch, sondern auch gestalterisch gehören die Stadt- und Naturlandschaften der Vereinigten Staaten von Amerika, wie sie in diesem Spiel gezeigt werden, zu den schönsten Spielwelten, die wir bislang kennengelernt haben. Licht- und Wettereffekte, Architektur, Pflanzen und Tiere sind dermaßen gut gebaut, dass man manchmal einfach nur herumläuft und sich freut.

The Last of Us Part 1 gelingt es auch immer wieder, erzählerische Höhepunkte mit einer prächtigen Kulisse zu untermalen. Das sind besonders schöne Momente, aber das sind auch Horror-Momente. Insbesondere sind die Zombies so extrem gut designt und platziert, dass es ein wahres Fest ist.

Das Schreien und Stöhnen der Runner und das grässliche Klickern der Clicker gehört zum Unheimlichsten, was wir bisher in Videospielen erlebt haben. Selten haben wir so intensive Spielmomente erlebt, wie zum Beispiel, wenn wir im Keller eines verlassenen Hotels das Stöhnen der Untoten hören.

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Foto: Naughty Dog/Sony Interactive Entertainment

Als wir im fernen Salt Lake City auf die Giraffenherde blicken, die Ruinen von dichten Pflanzen bewachsen, im Hintergrund die schneebedeckten Berge, dann fühlt sich das Spiel unbeschreiblich tief und wichtig an.

Dabei sticht vor allem die Figur Ellie heraus. Den Autoren gelingt hier das Kunststück, eine enorm liebenswerte Figur zu erschaffen, ohne sie in eine Art der weiblichen Opferrolle zu bugsieren. Dabei ist Ellie auch unglaublich witzig und wie sie den griesgrämigen Joel immer wieder aus der Fassung bringt, ist schlicht und einfach herrlich. Besonders wichtig ist dabei die (englische) Sprachausgabe, deren Voice-Acting ohne Übertreibung in Perfektion funktioniert. Ellie verkörpert ein außergewöhnliches Zusammenspiel von Leichtigkeit, Entschlossenheit, Verletzlichkeit, Tapferkeit und Stärke, die vor der Kulisse der zerstörten Welt absolut herausragend wirkt. Wie Joel sich in ihrer Gesellschaft und durch ihre Person entwickelt, ist schön, ist herzzerreißend und ist spannend.

Übrigens muss auch die musikalische Untermalung von The Last of Us Part 1 erwähnt werden: Die düsteren und melancholischen Melodien unterstreichen die Atmosphäre grandios. Besonders gut gefällt uns, wie sich die Musik an gefährliche Situationen anpasst. Die Bedrohlichkeit der Spielwelt wird dadurch noch wesentlich greifbarer.

Das Grauen der Finsternis

So schön die Welt des Spiels ist, so tödlich und gnadenlos ist sie auch. Unsere Reise durch Nordamerika ist eine ständige Flucht vor ihren feindseligen Bewohnern und den furchteinflößenden Zombies. So glanzvoll die alte Pracht der verlassenen Gebäude im Abendlicht erstrahlt, so finster und grausam sind ihre Keller und ihre Geschichten.

The Last of Us Part 1 ist mit seiner grafischen, aber auch seiner moralischen Gewaltdarstellung nicht immer einfach zu ertragen. Was allen Zombie-Geschichten gemeinsam ist, ist die Konfrontation der Menschen mit ihren niederträchtigsten Verhaltensweisen. Durch die Existenz der Untoten werden die Menschen in ihre archaische Verhaltensweise zurückversetzt – so die Annahme. Der Zusammenbruch der modernen Zivilisation führt sozusagen als ein Katalysator dazu, dass sich jeder Mensch entscheiden muss, zu welchen Verhaltensweisen er tendiert, was er fähig ist zu tun, um sein nacktes Überleben zu sichern. Und so schaffen Zombie-Szenarien die ideale Voraussetzung, um existenzielle Geschichten zu erzählen.

Hier erfindet The Last of Us Part 1 das Rad nicht neu. Vieles erinnert an The Walking Dead oder auch Cormac McCarthy. Aber die Intensität, die Unmittelbarkeit und das Brachiale, in der das Spiel diese Fragen bearbeitet, sind stellenweise schwer zu ertragen und zahlen auf die Qualität der gesamten Inszenierung ein. Durch die Wucht, mit der die unheimlichsten Horror-Momente des Spiels erzählt werden, wird das Erlebnis des existenziellen Trips erst recht noch abgerundet.

Der DLC Left Behind

In der PC-Version von The Last of Us Part 1 ist der Story-DLC Left Behind enthalten. Er erweitert das Hauptspiel um rund zwei Stunden Spielzeit und erzähl eine Geschichte auf zwei Zeitebenen. Zum einen wird die Vorgeschichte von Ellie beleuchtet und zum anderen wird eine Episode aus dem Hauptspiel erzählt, die in ebendiesem erzählerisch übersprungen wird.

Das Erlebnis von Left Behind fügt sich nahtlos an The Last of Us an, erzählt wird darin ausschließlich aus der Perspektive von Ellie. Über einen kurzen Abschnitt hinweg droht die Story dabei zur Coming-of-age-Geschichte zu mutieren, wir sehen es dem Spiel aber nach, da Ellie einfach zu großartig ist, als dass es das nicht dürfte. Wer The Last of Us Part 1 vor allem wegen der Horror- und Zombie-Atmosphäre spielt, muss hier aber gegebenenfalls sehr stark sein.

In Sachen Inszenierung zieht aber auch Left Behind alle Register. Und beide Einkaufszentren (ja, beide Zeitebenen des DLCs spielen in einem Einkaufszentrum – wenn auch nicht im selben) erweitern die Spielwelt sinnvoll.

So schlägt sich das Spiel im Test

In unserem Test ist der einzige wirkliche Kritikpunkt der erste Abschnitt nach dem Prolog in Boston, der im Vergleich zur restlichen Geschichte etwas flach ist. Dazu kommt, dass einige Abschnitte ein wenig nach dem Trial-and-Error-Prinzip funktionieren. Und insgesamt hätten wir uns ein bisschen weniger Looten und Craften gewünscht, was aber eine sehr persönliche Vorliebe ist.

Trial-and-Error ist in The Last of Us Part 1 nicht weiter schlimm, denn die Speicherpunkte sind zahlreich und gut platziert und das Looten und Craften mag vielen Spielern und Spielerinnen gefallen, wir empfinden es häufig als störendes Beiwerk. Allerdings steigert es natürlich die Motivation, alle Bereiche der Spielwelt zu erkunden und tragen somit zumindest dazu bei, dass man einige wirklich tolle Orte entdeckt. Teilweise wirkt das Gameplay etwas störrisch und umständlich, was eventuell daran liegt, dass das Grundgerüst der Spielmechanik eben rund zehn Jahre alt ist.

Lahme Dokumente

Leider motivieren außerdem die Dokumente und Tonaufnahmen, die wir in der Spielwelt finden, nicht besonders stark, das Geschehen abseits der Haupthandlung nachzuvollziehen. Zwar werden die dramatischen Einzelschicksale, die mittels der Dokumente erzählt werden, gut in Szene gesetzt. Aber irgendwie springt der Funke nicht so richtig über, zumindest nicht in dem Maße, wie das zum Beispiel in Remedys Control funktioniert. Das alles ändert aber nichts daran, dass wir es hier mit einem großartigen Spiel zu tun haben.

Offizieller Trailer von The Last of Us Part 1

Was uns besonders gut gefallen hat, ist neben der Story und der Präsentation, wie gut das Spiel Gegner platziert und damit die Dramaturgie zusätzlich steuert. Es kommt uns im Test so vor, als wären sämtliche Platzierungen richtig gut durchdacht. Nicht nur, was die Abwechslung an stressigen, aufregenden und ruhigen Phasen anbelangt, sondern auch, wie dadurch die Geschichte getragen wird. Die Welt von The Last of Us Part 1 wirkt dadurch noch viel glaubhafter, organischer und relevanter. Hut ab.

Der Umfang von rund 17 Stunden inklusive des DLC ist genau richtig. Speziell als erwachsene Spieler mögen wir es nicht mehr, wenn Spiele zu ausufernd werden. Auch für die Dramaturgie der erzählten Geschichte ist dieser Umfang genau richtig.

Alle Mechaniken des Spiels greifen außerordentlich gut ineinander und das Pacing lässt keine Wünsche offen. Übrigens für PC-Spieler: Die Steuerung mit dem Controller funktioniert hervorragend. Wem das Zielen zu schwer fällt, der kann es vielleicht mit dem Heruntersetzen des Schwierigkeitsgrads versuchen – und sich dafür eben auf dem Sofa zurücklehnen.

Test-Fazit zu The Last of Us Part 1

Unser Test zu The Last of Us Part 1 fällt sehr positiv aus. Spielerisch gibt es zwar keine großen Überraschungen. Das Spiel bietet solides Action-Adventure-Gameplay. Auch den erzählerischen Hintergrund der Zombie-Apokalypse hat man in der Art oder so ähnlich schon unzählige Male vorgesetzt bekommen, aber das tut dem Gesamteindruck keinen großen Abbruch.

Denn gemessen an Story und Inszenierung ist The Last of Us Part 1 ein absolutes Ausnahmespiel. Selten haben wir bei einem virtuellen Abenteuer derart mit unseren Hauptfiguren mitgefiebert, mitgelitten und uns für sie gefreut. Joel und Ellie gehören ohne jeglichen Zweifel zu den interessantesten Figuren, die uns in einem Videospiel jemals begegnet sind. Und darüber hinaus ist die Spielwelt richtig gut gestaltet. Deshalb sagen wir: Solltet auch ihr The Last of Us Part 1 noch nicht gespielt haben: Zögert nicht länger, es lohnt sich sehr.

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Test-Wertung

Getestetes Spiel:The Last of Us Part 1
Zusammenfassung:Die PC-Version von The Last of Us Part 1 ist hinsichtlich Story und Inszenierung ein absolutes Ausnahmespiel.
Autor:Simon Rucker
Bewertung:4,5 (von 5)

Weitere Informationen zu The Last of Us Part 1

Veröffentlichungsdatum: 28. März 2023 (PC)
Entwickler: Naughty Dog aus den USA
Publisher: Sony Interactive Entertainment aus den USA
Genre: Action-Adventure
Spielzeit: ungefähr 17 Stunden
Link zum Spiel bei Steam